Raphael Berthele
In diesem Beitrag wird die institutionelle und demographische Situation des Rätoromanischen im Vergleich zu anderen Sprachen weltweit diskutiert. Es werden zuerst Überlegungen dazu angestellt, was denn Sprache überhaupt für ein "Ding" ist. Ausgehend von einem Sprachenkonzept, das der evolvierenden und kollektiven Natur sprachlicher Erscheinungen Rechnung trägt, wird die Frage diskutiert, wie man denn Sprachen steuern, unterstützen oder gar retten kann. Anschliessend werden Aspekte der Sprachökologie diskutiert, also nicht-sprachliche Faktoren, die mit der sogenannten Vitalität von Sprachen oder Dialekten zusammenhängen. Diese vergleichenden Analysen legen nahe, dass gewisse etablierte Sichtweisen auf die linguistische Vielfalt der Schweiz oder die Kleinheit des Rätoromanischen hinterfragt werden und eventuell auch korrigiert werden sollten.