Clau Solèr
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Bündner Monatsblatt 4/2002 | http://doi.org/10.5169/seals-398798 | https://kulturforschung.ch/storage/pluriling/pluriling-soler-purimus.pdf |
Um das Thema überhaupt behandeln zu können, muss die geschichtliche, geografische und soziale Ausgangslage um die Mitte des 19. Jahrhunderts kurz dargestellt werden.
Aus einem losen Gefüge ist um 1803 ein einheitlicher Kanton mit einer Verfassung, Regierung und Verwaltung als Teil der schweizerischen Eidgenossenschaft entstanden. Trotzdem sind die Gerichtsgemeinden, später die politischen Gemeinden, in vielen praktischen Belangen bis heute sehr autonom geblieben und entscheiden beispielsweise absolut über die Sprache sowie im Rahmen einer kantonalen Gesetzgebung über den Schultyp und die Schuldauer.
Seit dem ausgehenden Mittelalter ist Graubünden dreisprachig – Deutsch, Italienisch und Romanisch ohne jeweils zusammenhängendes Gebiet – und nur das Deutsche hat mit Chur als Zentrum eine grössere Bedeutung. Die geografische, politische und religiöse Aufsplitterung hat dazu geführt, dass zuerst zwei romanische Schreibformen, allmählich aber vier und 1944 sogar fünf entstanden sind, die sich nicht wesentlich voneinander unterscheiden. Trotzdem ist das Deutsche erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts zur Mehrheitssprache des Kantons geworden, dies nicht zuletzt als Folge der Entwicklung von Industrie, Tourismus und besonders des Verkehrs im bisher vorwiegend agrarwirtschaftlich ausgerichteten Kanton.(1) Bis weit ins 20. Jahrhundert bestand in Graubünden die staatliche Dreisprachigkeit mit Deutsch als Dominanzsprache. Nur vereinzelt wurde eine individuelle Mehrsprachigkeit gepflegt, die sich auf wenige Personen und eine schmale Führungsschicht beschränkte, sich dort aber oft zu einem Multilinguismus mit Di- oder Polyglossie ausbildete.
Obwohl, oder vielleicht gerade weil das Romanische die Mehrheit im Kanton verloren hatte und sich in der Verwaltung. Wirtschaft und Technik überhaupt nicht behaupten konnte, bewegte sich das Romanische seit 1870 in eine spät- oder nachromantische Nationaleuphorie, die sich besonders in einer intellektuellen Sprachpflege niederschlug. Das Handlungsmuster entsprach durchaus der damaligen, die Vergangenheit verklärenden Zeit, wenn man einige Bestrebungen anschaut:
Diese Phase beinhaltet zwar noch keine konkrete sprachliche Massnahme, aber sie fordert eine romanische Nation, indem sie sich mit dem Katalanischen und besonders dem Okzitanischen gleichsetzt. Die sprachliche Abspaltung und der damit verbundene Purismus als Voraussetzung zur Nationenbildung ist in Graubünden nie erfüllt gewesen.(2) Hier war diese Bewegung akademisch ausgerichtet und wenn einzelne ihrer Feste das Volk begeisterten, so deshalb, weil sie patriotisch verstanden wurden.
Das Romanische als Sprache war damals in einem erbärmlichen Zustand; die ganze geistige und wirtschaftliche Entwicklung des 19. Jahrhunderts erzeugte keine romanische Terminologie und die Syntax lehnte sich an diejenige der Nachbarsprachen Italienisch oder Deutsch an. Berühmt geworden sind die Urteile zweier Linguisten: Ascoli prägte die Aussage: «materia romana e spirito tedesco» (3) und Gartner schrieb bezüglich des Romanischen: «denn drittens steht die Syntax fast überall entweder unter deutschem oder italiänischem oder unter beiderlei Einflusse, endlich hat die Wortbildung in den meisten Orten ihre Thätigkeit eingestellt» (4).
1895 erschien ein deutsch-romanisches Wörterbuch mit dem Titel: Dizionari dels idioms romauntschs d'Engiadin'Ota e bassa, della Val Müstair, da Bravuogn e Filisur con particulera consideraziun del idiom d'Engiadin'Ota... Romauntsch-Tudais-ch. Das Werk umfasste 824 Seiten und berücksichtigte neben älteren Gesetzestexten auch die religiöse Tradition. Gemäss der damaligen Schreibgewohnheit im Oberengadin war es sehr stark italienisch orientiert, sowohl in der Grafie als auch in der Lexik, denn das Italienische genoss – neben der einheimischen Volkssprache – ein sehr hohes Ansehen als Kultursprache und sehr viele temporäre Auswanderer arbeiteten in Italien. Italienisch war oft die einzige Sprache, die sie lesen und schreiben konnten und wurde kurzzeitig um 1854 sogar als Amtssprache für das Engadin bestimmt.(5)Heute spricht man von «Aussendiglossie», wenn als Schriftsprache eine andere Sprache als die gesprochene verwendet wird.
Im katholischen Mittelbünden hat man mit den Normasvon 1897 eine Abtrennung von der surselvischen Schreibsprache vorgenommen. Damit wollte man zur älteren regionalen Schriftform zurückgehen, die als Ausbau der lokalen Mundart erkannt wurde, denn das Surselvische empfand man als fremd und aufgezwungen. Dieser Vorgang verdient noch etwas genauer betrachtet zu werden, weil er das Verhältnis der Bevölkerung zu «ihrer» Sprache veranschaulicht. Die Abtrennung vom Surselvischen und die Bildung des Surmeirischen bedeuten einen Rückzug zum geschriebenen Dialekt einer einzigen Talschaft und den Verlust einer längeren, weiterreichenden Tradition. Als Schriftform hat man einen Ortsdialekt gewählt und ihn leicht regionalisiert. anstatt eine «Kompromissform» oder «Deckmantelorthografie» zu wählen. Damit war auch der Schritt zur Schaffung des «Rumantsch da Vaz» als Dorfschriftform und Abtrennung vom Surmeirischen um 1980 vorgegeben.
Dieses Vorgehen zeigt die sehr engen Grenzen auf, innerhalb derer man das Eigene erkennt und das Fremde ablehnt, obwohl damit die Nützlichkeit der Sprache zunehmend eingeschränkt wird. Es handelt sich hier um eine puristische Tendenz, die eine eigene, teilweise sehr enge Form als alleinige anerkennt und eine Standardisierung ablehnt. Man könnte sie als «splendid isolation» bezeichnen.(6)
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fanden beinahe gleichzeitig heftige – aber sehr unterschiedliche – Auseinandersetzungen in den beiden Hauptgebieten des Rätoromanischen statt. Im Engadin nahm der irredentistische Druck aus Italien dauernd zu, und Carlo Salvioni bezeichnete Rätoromanisch, besonders das Ladin im Engadin, als eine sterbende Sprache, die gar keine sei. sondern nur ein lombardischer Dialekt - und deshalb durch das Italienische zu ersetzen sei. Linguistische Grunde dafür lieferte ungewollt das oben erwähnte Wörterbuch sowie die italianisierte Syntax – besonders diejenige des Puter – zuhauf.
Die Rezension des oben erwähnten Wörterbuches, erschienen im Fögl d'Engiadina (7), spricht für sich: «Per las valledas romauntschas e spezielmiong per las duos Engìadinas ais la comparsa del Dizionari Pallioppi ün evenimaint, ün'appariziun da lönch brameda particolermaing da tuots quels, chi cun buna radschun sun auncha attachos a lur prüveda lingua materna, perche quaist‘ ouvra ais per uschè dir üna buna peidra da chantun per appogger e punteller e cotres mantegner l‘edifizi della lingua romauntscha. dvanto eir fallomber e vacillant per manchaunza da schlassa fundamainta. E scha üna vouta, ad onta da telas pozzas, l'edifizi avess mè dad ir in muschna, schi sporgerò dallas ruinas auncha saimper la peidra da chantun, ün monumaint chi do testimoniaunza dell'existenza d'üna vouta d'üna lingua retoromauntscha e dellas prestaziuns d'homens benemerits, chi haun perscruto ed examino la sviluppaziun e l'istoria da quella da sia origine fin allas ultimas periodas e l'haun procureda avaunt la scienza üna posiziun coordineda a quella dallas linguas parentedas. Possa l'intrapraisa dels autuors chatter nella populaziun romauntscha l'interess e'l sustegn, chi meritan 20 ans lavur e fich considerabels sacrifizis pecuniaris!» (8)
Auch die soziale Stellung des Italienischen im Engadin bestärkte diese Forderung. Die Abweisung der Italianisierung gestaltete sich linguistisch wegen der soeben genannten Kriterien gar nicht so einfach. Politisch wurde sie erstmals mit den programmatischen Antworten von Peider Lansel: «Ni Italians, Ni Tudaischs» (1913) und «Ni Italians. Ni Tudais-chs! Romanschs vulains restar» (1917). Pieder Tuor behandelte den italienischen Einfiuss aus surselvischer Sicht, wo er praktisch bedeutungslos und somit eher akademisch war. Dafür drohte jenseits der Alpen, in Nordbünden, eine bedeutend stärkere Germanisierung. Gebildete Romanen haben sie erkannt (9) und Massnahmen getroffen. Dies nicht zuletzt wegen einer an der unteren Surselva schnell fortschreitenden territorialen Germanisierung und wegen düsteren Prognosen.
Wie schon kurz erwähnt, haben politische Gründe im Engadin(10) dazu geführt, die einheimische Sprache von fremden Bestandteilen zu reinigen, denn linguistisch hatten sich die Entlehnungen Lexikon und Syntax nahtlos eingefügt. Da es sich bei der Spendersprache ebenfalls um eine neolateinische Sprache handelte, erwies sich die Unterscheidung zwischen authentischen und beeinflussten Elementen und Strukturen als sehr schwierig. Die Reinigung betraf deshalb in erster Linie den Wortschatz. Anton Velleman hat in der Grammatica ladina d'Engiadin'Ota von 1924 reihenweise Ersatzvorschläge für Italianismen geliefert, obwohl er früher das Italienische für die Spracherneuerung heranziehen wollte, was linguistisch ja durchaus vernünftig war. Interessant ist seine terminologische Qualifikation (11).
Ladin italianisô |
Ladin populêr |
Italiaun |
Deutsch (d. V.) |
attiguo, -a |
attach |
attiguo, -a |
angrenzend |
benevolenza |
bainvuglientscha |
benevolenza |
Wohlwollen |
il chantadur |
il chantunz |
il cantatore |
der Sänger |
il circul |
il tschierchel |
il circolo |
der Kreis |
il corp |
il chüerp |
il corpo |
der Körper |
elaborêr |
elavurêr |
elaborare |
erarbeiten |
episcopêl |
del uvais-ch |
episcopale |
bischöflich |
la furia |
la fürgia (füergia) |
la furia |
die Wut, Eile |
giubilêr |
güvler |
giubilare |
frohlocken |
la gloria |
la glüergia |
la gloria |
der Ruhm |
il grado |
il grô |
il grado |
der Dank |
l’inimicizia |
l’inimiaunza |
l’inimicizia |
die Feindschaft |
invonveniaint |
+ scufgnaivel |
inconveniente |
unannehmlich |
incudine |
anchüna, inchüna |
incudine |
Amboss |
l’istoria |
la stoargia |
l’istoria |
die Geschichte |
la lamentaziun |
l’almentaunza |
la lamentazione |
die Klage |
il magistrat |
+ il mastrô |
il magistrato |
die Behörde |
la memoria |
la memüergia |
la memoria |
das Gedächtnis |
menziunêr |
manzunêr |
menzionare |
erwähnen |
miraculûs |
müravgliûs |
miracoloso |
wunderbar |
la miseria |
la misiergia |
la miseria |
die Not |
l’obligaziun |
+ l’ubliaschun |
l’obbligazione |
die Verpflichtung |
primogenit |
prümgenuieu |
primognito |
erstgeboren |
la provenienza |
la provgnentscha |
la provenienza |
die Vorsehung |
quiet |
quaid |
quieto |
sanft |
la sapienza |
la sabgenscha |
la sapienza |
die Weisheit |
il scolar |
+ il sculêr |
lo scolaro |
der Schüler |
la superficie, |
la surfatscha |
la superficie |
die Oberfläche |
la temparatura |
la taimpradüra |
la temeperatura |
die Temperatur |
tener |
tender |
tenero |
dünn, weich |
vicin |
vschin |
vicino |
Nachbar |
vigilêr |
vagliêr |
vigilare |
wachen |
Die mit einem Kreuz (+) versehenen Formen stammen aus der älteren Literatur
Diese Beispiele weisen zudem auf eine wichtige Dimension hin, nämlich diejenige der Internationalismen gegenüber den authentischen Formen, auch im Bereich der Neologie.
Für das Romanische war die starke Italianisierung nur ein Teil der Bedrohung, denn die Irredentisten begründeten ihren Anspruch auch damit, dass nur das Italienische die drohende Germanisierung verhindern könne. Schon immer ist das Deutsche die Referenz- und Kontaktsprache des Romanischen gewesen, zudem orientierte sich im 19. Jahrhundert die technische und wirtschaftliche Entwicklung sowie die höhere Ausbildung ganz an der deutschen Schweiz, sodass auch die gesamte Terminologie von dort stammt. Geradezu beispielhaft dafür ist die Germanisierung im Zusammenhang mit der Eisenbahn, die verschiedene Puristen beschäftigt: «Anguoscha da Dieu! Schnell istige! II Zugführer ho gia tschüvlo per la abfahrt. Na, que eira be per la Berninabahn. Allura pudessans tuottüna istige perchè il zug es sowieso schon überfüllt»(12).
Neben eindeutigen lexikalischen Interferenzen tauchen immer wieder einige der hartnäckigsten und am meisten bekämpften auf, nämlich die Konjunktionen oder Partikel schon, aber, also, halt, zwar usw. Die romanischen Ersatzvorschläge gia, dentant, damai – die zwei letzten haben kaum romanische Entsprechungen – sind linguistisch nur beschränkt gleichwertig, weil die entlehnten Ausdrücke sich im Laufe der Zeit im Romanisehen entwickelt haben und heute nicht den deutschen Homonymen entsprechen. Zudem entsprechen die Ersatzformen einem hohen Register, d.h. sie sind dem gepflegten Stil zuzurechnen, während die Entlehnungen sozialkommunikativ dem mittleren und tiefen Register angehören, also umgangssprachlich sind.(13)
Inzwischen sind die meisten erkennbaren Italianismen aus dem Romanischen verschwunden: teilweise sicher auf Grund des politischen Druckes und des zunehmenden Abstandes, praktisch aber durch die Schule und sprachbewusste romanische Zeitungen sowie durch die besondere Massnahme mit dem programmatischen Titel S-chet rumantsch («reines Romanisch») von 1917-63.(14) Selbstlos haben einige sprachbewusste Engadiner aus besseren Kreisen in loser Folge für die verschiedenen Berufsgattungen eine neue Terminologie erarbeitet und sie in den Lokalzeitungen veröffentlicht. In dieser Zeit eines hohen Sprachbewusstseins in weiten Kreisen (Wirtschaftskrise und Zweiter Weltkrieg) hat dieses Programm, zusammen mit einer puristischen Schulsprache, viele importierte Begriffe ersetzt und romanische Begriffe für neue Gebiete wie Sport oder Technik geliefert. Normative, zweisprachige Wörterbücher haben bei den häufigen Übersetzungen für Authentizität gesorgt. (15) Beinahe als Abschluss dieser Phase kann man Meis testamaint von Chasper Pult betrachten, worin der Autor zahlreiche Italianismen und Germanismen im Romanischen aufzeigt und dafür bodenständige romanische Begriffe liefert.
Insofern anders ist die Lage in Nordbünden wegen des jahrhundertelangen, direkten Kontaktes zum Deutschen mit nicht nur lexikalischer, sondern auch syntaktischer Entlehnung. Diese sind zwar wegen der unterschiedlichen Systeme leicht zu erkennen, aber kaum mehr ersetzbar, weil entsprechende parallele romanische Strukturen sich nicht halten konnten. Dazu gehören einerseits die im Bündnerromanisch verwendeten Partikelverben
(a) trair en,
(b) ir si,
(c) dir or
analog zum Deutschen «an-ziehen», «hinauf-gehen», «aus-sagen» und andererseits die Abfolge mit weiter Verbklammer in der Surselva: ier eila gronda part dalla famiglia stada naven («gestern istder Grossteil der Familie abwesend gewesen»). Ersatzformen für die Partikelverben analog zu den romanischen Sprachen bestehen nur teilweise oder sind derart konstruiert, dass sie unbrauchbar sind:
(a) sa vestgir,
(b) muntar (falscher Ausdruck), ascender,
(c) palesar.
Als Schibboleth für die Germanisierung mag ein Ausspruch für Domat/Ems an der Sprachgrenze gelten: «Quels da Domat han fatg il bschlüssen da tarmetter tut ils Sufers senza Usnahmas ell‘Irrananstalt» («diejenigen von Domat haben beschlossen, alle Trinker ohne Ausnahmen in die Irrenanstalt zu schicken»). Heute sind ähnliche Sätze überall zu hören. Sie sind das Abbild einer zweisprachigen Sprachgemeinschaft, die aber andererseits eine hohe einzelsprachliche Kompetenz erreicht, besonders in der Verberneuerung durch die Verwendung der Morpheme auf –ar an den deutschen Stamm: bastlar «basteln», firar, nus firain «wir feiern» bzw. fiira «feiern».
Dass praktisch alle Lebensbereiche und nicht nur die Fachsprache betroffen waren, zeigen die Ersatzvorschläge in der Grammatica romontscha von Gion Cahannes, hier tabellarisch zusammengefasst (16):
Verwendete Begriffe |
Deutsch |
rtr. Vorschläge (Surselvisch) |
banhof, schinas, zug |
Bahnhof, Schienen, Zug |
staziuns, Iren, ruderas |
gabla |
Essgabel |
zavetscha |
finderguot |
Fingerhut |
diclâ |
arsuc17 |
Schuhlöffel |
calzeduir |
wecker |
Wecker |
svegliarin |
heft |
Heft |
carnet |
zemer |
Zimmer |
stanza |
grenzas |
Grenzen |
confins |
hefti |
heftig |
stregn |
biela |
Beil |
banera |
fiechti, fiechtiadad |
feucht, Feuchtigkeit |
humid, humiditad |
uhangs |
Vorhänge |
las curtginas, ils umbrivals |
strof |
Strafe |
castig |
brust |
Brust |
pèz |
milza |
Milz |
splem |
frachtbrief |
Frachtbrief |
brev da vitgira |
spot |
Spott |
gomia, beffas |
ferstan |
Verstand |
entelletg |
Die getroffenen Massnahmen zur Pflege und Reinigung des Romanischen (Schule, Zeitung, Wörterbücher und Grammatiken, Sprachvereine und auch etwas Angst vor Verspottung) haben nach dem Ersten Weltkrieg ihre Wirkung entfaltet. Psychologisch hat auch die 1938 erfolgte Anerkennung des Romanischen als vierte Landessprache das Bewusstsein etwas gestärkt. Eine gesamtromanische Identität konnte sich wegen den politischen, regionalen und auch sprachlichen Unterschieden nicht entwickeln.
Einem drastischen Purismus waren Grenzen gesetzt durch die wirtschaftliche, soziale und politische Abhängigkeit innerhalb Graubündens und der Schweiz einerseits sowie durch den Status des Deutschen als Überdachungs- und Nachbarsprache andererseits. Die rätoromanische Bevölkerung hat sich nie als Ethnie18verstanden. Der Kampf um ein kontaktfreies Romanisch scheint eine Daueraufgabe zu sein. Während die Schulbücher das Ziel mit sogenanntem gutem Romanisch anstreben, bekämpfen die surmeirischen Mossaveias («Wegweiser») von 1948 bis 1968 die Germanismen, indem sie die schlechten Formen anprangern und die guten vorschlagen, ohne sie aber in einen Kontext zu stellen und systematisch zu begründen.(19)
Am Rande der Surselva, in der Sutselva, hat ein dramatischer Purismusversuch um 1944 zuerst die völlige Abtrennung vom Surselvischen durch eine neue, phonetisch orientierte Schreibweise gefordert und nachher sind alle Internationalismen, dort Kulturwörter genannt, durch bodenständige, gelegentlich absurde Begriffe ersetzt worden, wie einige Beispiele für die Sprachwissenschaft zeigen:(20)
Deutsch |
Sustsilvan (deutsche Erklärung C. S.) |
Rumantsch Grischun21 |
Adjektiv |
igl spersanum (Nebenname) |
adjectiv |
Akzent |
surstreh m; pesa f. (Überstrich, |
accent |
Anführungszeichen |
igl ils giat m. pl. (Katzenaugen) |
virgulettas, pes-giaglina |
Apostroph |
commasùra m. (Oberkomma) |
apostrof |
Artikel |
dartugl m. (Fingergelenk) |
artigel |
Beiwort |
sperasvearf (Nebenwort) |
adverb |
Beugung |
sturschìda (Beugung, Krümmung) |
conjuganziun |
Einzahl |
egndiambar (Ein-Zahl) |
singular |
Endung |
Schinada (Ende) |
desinenza, finiziun |
Fürwort |
staglnum (Statt-Name) |
pronom |
Mehrzahl |
plidiambar (Mehr-Zahl) |
plural |
Strichpunkt |
pitgacomma (Stich-Komma) |
semicolon |
Vorwort |
vànnum (Vor-wort) |
pronom |
Zeitwort |
vearf, pledovra (Wort, Tatwort) |
verb |
Geblieben ist schliesslich – neben einer isolierten Schreibweise und einem archaischen Wortschatz mit einigen dieser Vorschläge – die fünfte, höchstens einige hundert Personen zählende Sprachgruppe des Romanischen ohne Tradition und ohne Zukunft. Im Unterschied zu den anderen praktisch ausgerichteten Reinigungsversuchen hat Gangale die Absonderung und den Ausbau des Sutselvischen auch theoretisch begründet.(22)
Jede Sprache muss sich dauernd an die veränderten Bedürfnisse der Menschen nach einem tauglichen Instrument anpassen und sich erneuern. Das Bündnerromanische als Kleinsprache muss sich für den Alltag alleine, ohne Hinterland aktualisieren und die Fachsprachen für den Kontakt zwischen Fachleuten und Bevölkerung ausbauen. (23) Als Teil des schweizerdeutschen Wirtschaftsraums ist Deutsch ausserhalb der engeren, dörflichen Gemeinschaft die Hauptsprache. Die romanische Spracherneuerung kann aus praktischen Gründen fast nie gleichzeitig mit den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Neuerungen die romanischen Begriffe liefern. Die zuerst verwendeten deutschen Begriffe können erst nachträglich durch romanische ersetzt werden - eine Prozedur, die alle Kleinsprachen betrifft und nur mässigen Erfolg hat. wenn überhaupt. Es ist zu beachten, dass puristische Massnahmen im Romanischen es ohnehin schwer haben, weil keine Sanktionsmöglichkeiten bestehen, ausser in der Schule.
Die romanische Neologie entsteht bei einem bestehenden Grundwort gemäss der traditionellen Wortbildung durch Morpheme, Ableitungen oder Umwandlung. Unterdifferenzierung wegen ungenügender Sprachbeherrschung führt zu falschen Ableitungen:
Verwendeter Ausdruck |
Verstanden als |
Deutsch |
irrupziun da l’enviern |
räuberischer Einbruch des Winters |
Wintereinbruch |
portasperanza |
Hoffnungsbringer |
Hoffnungsträger |
donatur da lavur |
Arbeitsstifter |
Arbeitgeber |
favurisaziun < favurisar |
falsche Überbildung 24 |
Gunst, Vorteil |
emissiunar < emissiun |
ev. missiunar, „missionieren, zum Christentum bekehren“ |
senden (Rundfunk) |
In den vielen Fällen ohne Grundterminus und meistens ohne den fachsprachlichen Diskurs bildet man einen neuen Begriff, sei es auf Grund der deutschen Vorlage (exolingual) oder analog zu den romanischen Sprachen Französisch und Italienisch (endolingual(26)):
Deutsch |
endolingual |
exolingual |
Wasserzeichen |
* filigran |
segn d‘aua |
Staubsauger |
* aspiratur |
tschitschapulvra |
Typenprüfung |
omologaziun (High) |
examinaziun dal tip |
Kehrichtverbrennungsanlage |
ardera |
implant dad arder rument |
Die mit einem Stern (*) versehenen Ausdrücke sind zurückgewiesen worden; High bezeichnet einen gepflegten Sprachstil oder ist fachsprachlich.
Die langjährige Praxis zeigt, dass in den meisten Fällen nur die exolingualen Vorschläge Eingang finden, während die endolingualen, authentischen auf Widerstand stossen und bestenfalls dem hohen Register zugewiesen werden, obwohl ein puristischer Druck durchaus besteht. Diese bis in den sechziger Jahren einzige Methode leidet heute daran, dass die Nachbarsprachen Italienisch oder Französisch nicht mehr als Referenzsprachen für Romanischbünden gelten, sondern dass man heute im Romanischen deutsch denkt. So scheidet für «Niederschläge» precipitaziunsals unverständlich und zu elitär aus. Puristisch und unbrauchbar erwies sich auch mocheta aus französisch moquette für «Spannteppich». Puristisch bedeutet also in den meisten Fällen eine schöne, authentische Buchform – im Gegensatz zu einer «einsichtigen» Form, wie beispielsweise den Calque (Abklatsch) tarpan stendi (gespannter Teppich). Auch im Romanischen gilt offenbar die gleiche demokratische» Verpflichtung an den gemeinen Mann und die Forderung nach Deskriptivität wie für das Isländische, wie Groenke schreibt.(27)
Beeinflusst vom Französischen und Italienischen und in Verkennung der bestehenden Unterschiede versucht man aus puristischem Abstand zum Deutschen alle romanischen Adverbien morphematisch mit -main zu markieren, obwohl sie weder in den älteren Texten noch in der mündlichen Sprache so verwendet werden. Die Ursache liegt darin, dass man nicht zwischen Satzadverbien – oft auch Adverbiale oder Modalwörter genannt und meistens mit -main markiert – und den eigentlichen Adverbien, die wie Adjektive meistens ohne Morphem sind, unterscheidet.(28)
Auch wenn der Purismus sich lexikalisch gelegentlich als erfolgreich zeigt, ergibt sich ein soziolinguistisch wenig brauchbares Ergebnis, das einem hohen Register – wie die deutsche Schriftsprache anstelle des Schweizerdeutschen – entspricht.
Als Ersatz zu far cun «mitmachen» wird sa participar «sich beteiligen» angeboten, aber brauchbar ist nur prender, far part «teilnehmen». Problematisch insofern sind die interferierten Formen, weil sie zu Missverständnissen führen: El pren cun nus en la bar «er nimmt uns mit in die Bar» ist ambivalent, weil das fiktive direkte Objekt nus in prender nus «uns mitnehmen» zugleich als indirektes grammatikalisches cun nus «mit uns» erscheint.
Immer häufiger ist die unterdifferenzierte Entlehnung deutscher Strukturen in ihrer abstrakten Bedeutung, während das Romanische traditionell die konkrete Bedeutung kennt:
Interferiertes Romanisch |
Traditionell Rm. verstanden |
Über Deutsch verstanden |
Rumantsch Grischun |
per quest cudesch essan nus vegnids |
wir sind für dieses Buch gekommen |
um dieses Buch sind wir gekommen |
quest cudesch ans è vegni engulà |
vesì giu da la glieud |
von den Leuten heruntergesehen |
abgesehen von den Leuten |
abstrahà da la glieud |
pos ti metter avant |
kannst du es vorher stellen |
- kannst du dir vorstellen - kannst du XY vorstellen |
- pos ti t’imaginar
- pos ti preschentar |
sch’ins dat tiers |
wenn man dazu gibt |
wenn man zugibt |
- sch’ins conceda (fig.) - sch’ins agiunscha |
la tschertga suenter il nov spiert |
die Suche im Anschluss an den neuen Geist |
die Suche nach dem neuen Geist |
la tschertga per il nov spiert |
jau stun sin tai |
ich trete auf ich |
ich schätze dich |
jau hai gugent tai |
So könnte man sich fragen, ob der Purismus zur ausdrucksbezogenen Vermeidung von Zweideutigkeiten der richtige Weg sei, oder ob Ambivalenzen über den Sprachwandel zur Norm werden und das eindeutige Verständnis erst im Kontext sichern.
Wenn man von getrennten Sprachsystemen mit jeweils reinen Sprachen ausgeht, dann steht vermutlich nur der puristische Weg offen, wobei seine Tauglichkeit sich in der französischen Sprachpolitik erweist. Die heutige bündnerromanische Sprachlage mit umfassenden Interferenzen bezeichne ich als «mentale Symbiose» (29), worin beide Sprachen ihren Platz haben, aber nicht durchgehend als Einzelsprachen. Sowohl die dauernde Verwendung von Deutsch und Romanisch als auch die wechselseitigen Interferenzen überwinden den einzelsprachigen Bilinguismus. Sie entsprechen einem einzigen «Individuellen Zeichenbestand», den Norbert Reiter als «alle Zeichen, die eine angegebene Person zu einem angegebenen Zeitpunkt weiss» (30) definiert. Wenn man die Sprache in Abhängigkeit der sozialen und stilistischen, einschliesslich der diglossischen Verwendung erfasst, dann lässt sie sich in folgendem Schema grob darstellen. Die alltägliche gebrauchte Sprache entspricht dabei der individuellen Wolke, die sich in der Form und in der Lage dauernd verändern kann.
Der Purismus wird dann zu einer Register- oder Stilfrage und vermag die Kommunikation nicht sonderlich zu beeinflussen. Dafür ist aber eine andere, wirklichkeitsnahe Sicht der Sprachen nötig, nämlich so, wie sie als Mittel zur Verständigung dienen. Abgesehen davon wissen wir, dass man eine Sprache nicht erhalten kann, sondern nur ihre Sprecher.
Anmerkungen
1 Der Tourismus ist nur indirekt, durch die im Tourismus Beschäftigten, für sprachliche Verschiebungen verantwortlich: das Volk selbst hatte mit diesem Wirtschaftszweig kaum Kontakt und die deutschsprachigen Gäste trugen erst spät zur Germanisierung bei.
2 Meyers Grosses Standard Lexikon in 3 Bänden (1983).
3 Ascoli (1883:407)
4 Gartner (1883:8)
5 Weilenmann (1925:220)
6 Auch der zeitweise massive Widerstand gegen die neue gemeinsame Schriftsprache Rumantsch Grischun (seit 1982) kann nur so erklärt weiden. Als Ausbausprache ist das Deutsche ja ohnehin unersetzlich.
7 Abgedruckt in Pallioppi (1895:V). Die literarisch-stilistische Bedeutung der Italianismen bei Chasper Po stellt Riatsch (1995) dar.
8 Wörtliche und syntaktisch getreue Übertragung: «Für die romanischen Talschaften und besonders für die zwei Engadine [Ober- und Unterengadin d. V.] ist das Erscheinen des Dizionari Pallioppi ein Ereignis, eine Erscheinung seit langem erwartet besonders von denjenigen, die mit gutem Grund noch verbunden sind mit ihrer bewährten Muttersprache, denn dieses Werk ist sozusagen ein guter Eckstein zum Stützen und Betonen und dadurch das Gebäude der romanischen Sprache zu erhalten, geworden auch gebrechlich und schwankend wegen des Fehlens von sicherer Grundlage. Und wenn einmal, trotz solcher Stützen, das Gebäude einstürzen sollte, dann ragt aus den Ruinen noch immer der Eckstein, ein Denkmal das Zeugnis ablegt vom Bestehen ehemals einer romanischen Sprache und von den Leistungen verdienter Männer, die erforscht und untersucht haben die Entwicklung und die Geschichte dieser von ihrem Ursprung bis zur letzten Etappe und ihr errichtet haben vor der Wissenschaft einen Stand vergleichbar mit demjenigen der verwandten Sprachen. Möge das Unterfangen der Verfasser finden in der romanischen Bevölkerung das Interesse und die Unterstützung, das 20 Jahre Arbeit und bedeutende finanzielle Opfer verdienen.»
9 So der Romanist Melcher (1906). Der «Dichterfürst» Giacun Hasper Muoth (1844-1906) kümmert sich überhaupt nicht um eine reine romanische Sprache; erst seine späteren Herausgeber haben die Texte fast bis zur Unkenntlichkeit «romanisiert». Erst die Neuausgabe Ediziun da Breil(1994-2000) liefert wieder die Texte im Originalzustand oder in der ersten verfügbaren Fassung.
10 Auch das katholische Surmeir war durch die Kapuziner aus Norditalien sehr stark italianisiert, aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts war diese Sprache noch nicht «erfassbar».
11 Velleman (1924:681ff): Das Dictionnaire des termes officiels de la langue française verwendet eindeutig wertende Bezeichnungen: «Termes étrangers ou termes impropres, à éviter ou à remplacer» («Fremde Begriffe oder unreine Begriffe, zu verhindern oder zu ersetzen»).
12 Vellemann (1931:112): «Oh Schreck! Schnell einsteigen! Der Zugführer hat schon zur Abfahrt gepfiffen. Nein, das war nur die Berninabahn. Dann könnten wir trotzdem einsteigen, denn der Zug ist sowieso schon überfüllt.»
13 Solèr (1999)
14 Darms (1999:528)
15 Die praktischen Wörterbücher zeichneten sich durch eine massvolle Sprachreinigung aus.
16 Cahannes (1924:179). In grammatikalischen Ratschlägen an einen jungen Lehrer schreibt Cahannes 1912:82): «Jeu sun buca purist en fatgs de lungatg» («Ich bin kein Purist in sprachlichen Angelegenheiten»).
17 Wurde als Entlehnung von «Herzug» angenommen; ist gemäss DRG (1:427) aber nicht belegbar.
18 Gelegentlich verwendet wird dieser Begriff mit den entsprechenden Folgen von meist aussenstehenden. fundamentalistisch eingestellten Personen, die Graubünden nicht verstehen können oder wollen.
19 Vgl. Thöni (1981)
20 Gangale (1952)
21 Vom Verfasser C. S. ergänzt.
22 Gangale (1996)
23 Richtlinien der Terminologiearbeit der Lia Rumantscha (Spracherhaltungsgesellschaft). Fachgespräche in Fachkreisen bleiben in der ursprünglichen Sprache.
24 Analog der schweizerdeutschen Verwendung von ,konkurrenzieren‘ für ,konkurrieren‘
25 Die beiden vielleicht ungewohnten Begriffe eignen sich gut für den Sachverhalt von fremdem bzw. nahem Material und Bildung.
26 Analog zu einer der wenigen erfolgreichen Neubildungen serenera‚Abwasserreinigungsanlage‘.
27 Vortrag von Ulrich Groenke am Kongresses Purismus im Zeitalter der Globalisierungvom 18.–21. September 2001 in Bremen.
28 Alle Grammatiken beschreiben die Bildung der Adverbien, aber keine erwähnt die Verwendung: bestenfalls wird erwähnt, dass einige Adjektive auch als Adverb verwendet werden.
29 Solèr (1998:162): erst nachträglich stiess ich auf diesen Ausdruck bei Robert von Planta (1922:134). Mit «symbiosa» bezeichnet er «quella veta intimamein unida dil lungatg romontsch e tudestg en nies cantun, entras la quala ein seformadas relaziuns de vicendeivel encomi er'en fatgs de lungatg» («dieses eng verbundene Leben der romanischen und deutschen Sprache in unserem Kanton, wodurch gegenseitige Beziehungen auch sprachlichen Austausches entstanden sind»).
30 Reiter (1984:289)
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